Am vergangenen Samstag, den 25. September 2010 war es endlich so weit. Nach einem halben Jahr Spielpause (letzter Spieltag war am 27.03.2010) und einer langen und harten Vorbereitungsphase wurde um 14:30 Uhr die Volleyballsaison 2010/11 der Dottinger Löwen eröffnet. Erstmalig in der fast 20 jährigen Abteilungsgeschichte startete eine aktive Volleyballmannschaft des SV Ballrechten-Dottingen in der Landesliga West, was für einen recht kleinen Ort wie Ballrechten-Dottingen doch beachtlich ist. Zum Saisonauftakt hatten die Löwen Heimrecht und konnten die Mannschaften vom TV Lahr und dem TV Bad Säckingen begrüßen. Heimrecht bedeutet in der Landesliga nicht nur den üblichen Vorteil, vor eigenem Publikum und in eigener Halle spielen zu können, sondern bringt auch den Nachteil mit sich, zwei Spiele an einem Tag bestreiten und damit besser mit den Kräften haushalten zu müssen. Die Gäste dagegen haben jeweils nur ein Spiel.

Um Punkt 14:30 Uhr ertönte der Pfiff des 1. Schiedsrichters, und die Landesligasaison war eröffnet.

Erster Gegner des Tages war der TV Lahr, Vizemeister der Landesliga der letzten Saison und die erste Richtlatte, um das Niveau der Liga kennen zu lernen. Weil die Löwen an diesem 1. Spieltag auf 2 erfahrene Spieler (Rico Barkowski, Christian Bach) und 3 Jugendspieler (Thomas Seywald, Johannes Stücklin und Moritz Philipp) verzichten mussten, ging die Truppe vom Trainergespann Hain/Kiel ohne Erwartung in die Partie. Glücklicherweise konnte Kapitän Udo "Tower" Sabrowski, eigentlich an diesem Spieltag auch nicht dabei, seinen eigentlichen Termin verschieben und doch mit dabei sein. Es war deshalb so wichtig, da Spielertrainer Jens Hain starke Schulterprobleme hatte und damit seine eigentliche Position "Mittelblocker" nicht wirklich wahrnehmen konnte. Um der Mannschaft trotzdem dienlich zu sein, stellte er sich als Libero auf und erledigte auf hervorragende Weise die Abwehrarbeit. Da auch der Neuzugang der Löwen Christian Bach (ebenfalls Mittelblocker) nicht mit dabei war, musste, wie beim Saisonfinale im März diesen Jahres, Thorsten Kiel (sonst Zuspieler) auf Mitte aushelfen. Keine idealen Voraussetzungen also für einen gelungenen Saisonstart.

Die Löwen spielten bis zur Hälfte des 1. Satzes dem zu Trotze dennoch recht gut mit und konnten dem Favoriten Paroli bieten. Beim Stand vom 13:14 schafften es die Gäste, bedingt durch mehrere Eigenfehler der Löwen, sich mit 5 weiteren Punkten absetzen. Mit einer guten Aufschlagserie, einem starken Doppelblock und erfolgreichen Angriffen holten die Hausherren wieder auf und konnten zur Überraschung aller den 1. Satz mit 25:23 für sich entscheiden. Was für ein Einstieg in der Landesliga! Auch im 2. Satz blieb die Partie sehr ausgeglichen und jede Mannschaft konnte mit guten Angriffen ihre Punkte machen. Beim Stand von 14:16 zogen die Lahrer das Tempo etwas an und gewannen mit 16:25. Auch der 3. Satz verlief ähnlich dem Zweiten. Inzwischen hatten sich die Gäste aus Lahr so gut auf die Löwen eingestellt, dass der Außenangreifer auf "4" kaum noch eine Chance auf Erfolg hatte, weil auf der Gegenseite ein Wand in Form eines undurchdringlichen Doppelblocks stand. Der Zuspieler Christian Sieben erkannte dies und spielte nun schnellere Bälle auf den Mittelblocker und den Diagonalangreifer. Auch Angriffe aus dem Rückraum wurden jetzt mehr praktiziert. Trotzdem reichte es nicht mehr, den Rückstand wieder aufzuholen und so ging der Satz mit 19:25 an Lahr.

Im 4. Satz stellte Spielertrainer Jens Hain um und tauschte die beiden Positionen von Carsten Meurer (Diagonalangreifer) mit Olaf Scholz (Außenangreifer), um den Druck auf Außen wieder zu verstärken. Anfangs hatte dieser Wechsel Erfolg und die Hausherren kamen zuerst an der 20er Marke an. Leider schlichen sich nun wieder einige Leichtsinnsfehler wie verschlagene Aufschläge oder Angriffe, die im "Aus" landeten, ein. Damit holte sich Lahr auch den 4. Satz mit 25:22 gewann das Spiel mit 3:1.

Nach einer Pause von 45 Minuten trafen die Löwen auf den 2. Gegner, die Wölfe aus Bad Säckingen. Bad Säckingen ist für die Dottinger Löwen immer noch ein rotes Tuch, denn seit 2006 biss man sich immer wieder die Zähne aus und konnte seither kein Spiel mehr gewinnen. In der Bezirksliga war es meist die 2. Mannschaft des Vereins vom Hochrhein, die es den Spielern aus dem Markgräflerland nicht leicht machte. Nun trafen sie auf die 1. Mannschaft und die Negativserie sollte auch hier nicht abreißen.

Da die Volleyballer des SV Ballrechten-Dottingen auf keine Ersatzspieler zurück greifen und deshalb auch nicht wechseln konnten, scheiterte dieses Spiel letztendlich an der Kraft und der Konzentration und ging mit 0:3 verloren. Anfangs hielten die Dottinger Löwen noch gut dagegen und beide Teams konnten Punkten, sowohl mit eigenen Angriffen, als auch durch die Fehler des Gegners. Die Wölfe aus Säckingen schenkten den Hausherren immer wieder Punkte mit verschlagenen Angaben. Sie hatten von Beginn an Probleme mit der Halle, was auch die Fehlerquote erklärt. Da sich beide Teams im Angriff in nichts nach standen, war klar, dass sich dieser Satz im Bereich der Eigenfehler entscheiden würde. Leider konnten die Löwen den Heimvorteil nicht nutzen, sondern machten gerade am Ende des Satzes einfach zu viele Fehler und so ging Durchgang Nummer 1 mit 25:20 an die Wölfe aus Säckingen. Im 2. Satz kam bei den Löwen dann der große Einbruch. Langsam schwanden die Kräfte und die Konzentration ließ merklich nach. Deutlich zu erkennen war dies, dass jetzt selten noch ein Doppelblock da oder wenn doch da dann selten geschlossen war und die Angreifer der Wölfe leichtes Spiel hatten, den Angriff erfolgreich abzuschließen. Durch den schlechten Block waren die Sicherung und die Abwehr nun mehr gefragt. Leider wurde auch diese immer träger und die Bewegungen immer langsamer, so dass jetzt viele Bälle im Feld der Gastgeber einschlugen. Eine erfahrene Mannschaft wie Bad Säckingen nutzte diese Schwäche gnadenlos aus und holte ebenfalls die beiden folgenden Sätze und siegte mit 3:0.

Trotz dieser beiden Niederlagen waren die Trainer Jens Hain und Thorsten Kiel zufrieden mit der gezeigten Leistung. "Mehr war heute einfach nicht drin", meinte Jens Hain nach dem Spiel. Jetzt wissen die Löwen aber wo sie stehen und was noch verbessert werden muss. Die Befürchtungen, dass der Unterschied zwischen Beziksliga und Landesliga zu groß ist, haben sich zum Glück nicht bestätigt. In Bestbesetzung wäre sicher mehr möglich gewesen, aber zum Glück folgen ja noch 11 Spieltage.

Der nächste Spieltag ist bereits am kommenden Samstag, den 2. Oktober 2010 in Steinen. Dort treffen die Jungs von Hain/Kiel auf die Spielgemeinschaft Minseln-Höllstein. Wie es im Augenblick aussieht, müssen die Löwen "nur" auf ihren Mittelblocker Udo "Tower" Sabrowski verzichten. Dafür stehen dann die Jugendspieler und der Neuzugang Christian Bach zur Verfügung. Gespielt wird ab 14:00 Uhr in der Sporthalle in Steinen bei Lörrach.



Die Spielergebnisse zusammengefasst:

SV Ball.-Dottingen - TV Lahr 1:3
(25:23, 16:25, 19:25, 22:25)

SV Ball.-Dottingen - TV Bad Säckingen 0:3
(20:25, 15:25, 17:25)