Spielbericht 3. Spieltag


Trotz bester Saisonleistung wieder ohne Punkte





Im Derby gegen die Wölfe aus Hartheim blieben die Löwen ohne Punkt und verloren recht knapp im Tie-Break mit 2:3. Die größte Überraschung bot das junge Team aber gegen den Tabellenführer aus Müllheim. Mit einer überragenden Leistung und Kampfeswillen begeisterten sie die Zuschauer und wurden wie Sieger gefeiert. Leider wurde diese kämpferische Leistung nicht belohnt und die Gastgeber verloren auch das zweite Spiel im Tie-Break mit 2:3.

Auf das Derby gegen die Wölfe aus Hartheim freuten sich die Dottinger Löwen schon sehr lange und am 5. November 2011 war es dann endlich soweit. Mehr als die Hälfte der Hartheimer Mannschaft bestand aus ehemaligen Löwen und so war es nicht verwunderlich, dass man sich herzlich begrüßte.

Um 14:30 Uhr war es mit der Freundschaft vorbei und man stand als Rivalen auf dem Feld. Beide Teams wollten sich nun beweisen und zeigen, welches Raubtier die Nase vorn hat. Für beide Teams war dies ein sehr wichtiges Spiel, denn mit den zwei Punkten, konnte man sich vom Tabellenende ein wenig absetzen und etwas beruhigter in die weiteren Spiele gehen.

Trainer Christian Sieben stellte zu Beginn des Spieltages die Mannschaft auf´s Feld, die vor drei Wochen gegen Badenweiler noch so glänzte und den Kurstädtern das Leben schwer machte.

Die Wölfe aus Hartheim erwischten mit einer guten Aufschlagserie den besseren Start und setzten sich gleich mal mit 3:0 und 6:1 ab. Die erste Hälfte des Satzes war noch ein langsames Abtasten, bevor es dann ins Eingemachte ging. Punkt für Punkt holten die Löwen wieder auf. Beim Stand von 15:19 hatte Christian Ebbinghaus seine Glanzstunde und drehte das Spiel mit einer herrlichen Aufschlagserie zum 22:19 um. Dieser Vorsprung konnte bis ins Ziel gerettet werden und der 1. Satz ging verdient mit 25:21 an die Löwen.

Leider schaffte es die Löwen nicht, das Niveau zu halten und gingen im 2. Satz regelrecht mit 10:25 unter. Zu viele Angriffsfehler die ins Aus oder ins Netz gingen, waren Schuld daran. Sicher kam in dem Satz die Annahme nicht so optimal, wie in Runde eins, aber die Angreifer hätten trotzdem mehr daraus machen können oder sogar müssen. Und wenn es dann nicht läuft, kommt auch noch Pech, in Form von einigen Netzrollern der Gäste, dazu.

Jetzt hieß es, den Satz schnell vergessen und wieder zu alten Stärken finden. Wichtig war es die Annahme zu stabilisieren, um den Gegner mit sauberen Angriffen unter Druck setzen zu können. Trainer Christian Sieben setze dabei auf seinen dienstältesten Spieler Olaf Scholz und erhoffte sich damit mehr Druck über die Vier zu bekommen.

Die Wölfe erwischten, wie bereits im 1. Satz, den besseren Start und gingen mit 4:0 in Führung. Dieser Vorsprung hielt bis zum 9:5. Danach kam Olaf Scholz an den Aufschlag und servierte so gut, dass 6 Punkte in Folge dabei raus sprangen und nun die Dottinger Löwen mit 11:9 die Führung übernahmen. Mit diesem Schwung setzen die Löwen die Gäste aus Hartheim weiter unter Druck. Dies war an der sehr hohen Fehlerquote der Wölfe zu erkennen. Jetzt waren sie es, die das 9 x 9 Meter große Feld nicht mehr trafen. Die Löwen waren oft mit ihren schnellen Angriffen über Zwei und Mitte erfolgreich. Die Vier konnte immer noch nicht wirklich überzeugen, weil der Doppelblock der Gäste sehr gut stand und fast alle Angriffe abwehrte. Die Löwen nutzen die schwache Phase der Wölfe und sicherten sich den 3. Satz mit 25:19.

Sack auf, Sack zu, Sackmann wäre jetzt das richtige Motto gewesen, besonders der Teil mir dem Sack zu. Aber ein Derby wäre ja kein Derby, wenn alles nach Plan läuft. Der 4. Satz war sehr ausgeglichen und keine der beiden Mannschaften konnte sich entscheidend absetzen. Die Wölfe behielten gerade in der Schlussphase die Nerven und hatten jetzt eine optimale Raumaufteilung auf dem Feld. Es war für die Angreifer der Hausherren recht wenig Platz, den Ball zu versenken. Mit einem Fehlaufschlag der Löwen ging der 4. Satz dann endgültig wieder an die Wölfe aus Hartheim.

Nun folgte ein Tie-Break, der nichts für schwache Nerven war. Mit dem psychologischen Vorteil des 4. Satzes, konnten die Wölfe aus Hartheim davon ziehen und deutlich mit 5:12 in Führung gehen. Höchste Zeit für Trainer Christian Sieben eine Auszeit zu nehmen. Diese zeigte auch Wirkung, denn der Aufschlag konnte zurück gewonnen werden und eine Aufholjagd begann. Zuerst zum 9:12. Darauf holten die Wölfe den 13. Punkt, bevor der Aufschlag wieder an die Löwen ging. Andy Deckler servierte weitere 4 Punkte und glich zum 13:13 aus. Jetzt stand die Partie auf Messers Schneide. Durch einen direkt gespielten Ball der Zuspielers der Wölfe auf die kurze Sechs, gingen die Gäste wieder in Führung. Den anschließenden Aufschlag der Wölfe bekamen die Jungs von Christian Sieben nicht unter Kontrolle und so war das Spiel nach 97 Minuten entschieden. Die Wölfe aus Hartheim gewannen mit 2:3 und holten sich die wichtigen Punkte gegen den Abstieg.

Im zweiten Spiel des Tages, gegen den Tabellenführer aus Müllheim, rechneten sich die Jungs von Christian Sieben nicht viel aus, denn Müllheim steht ungeschlagen an der Spitze der Bezirksliga und hat bisher erst insgesamt 2 Sätze abgegeben. Beim Einschlagen wurde auch deutlich warum, denn die Angreifer prügelten die Bälle konstant auf die 3 Meter Linie. Hier wurde allen klar, dass der Block stehen musste, sonst hatte die Abwehr nichts zu lachen und kaum eine Chance.

Der Trainer der Löwen stellte für die Begegnung die Mannschaft um. Für das Zuspiel war jetzt wieder Thomas Seywald zuständig, Maxi Althaus griff von der Vier an und Hanni Stücklin streifte sich das Liberotrikot über, um die Abwehr zu stärken. Da der Libero nicht gleichzeitig Kapitän sein darf, bekam Thomas Seywald die Kapitänsbinde.

Nach dem inzwischen "normalen" Rückstand von 0:3, fanden die Löwen besser ins Spiel und schafften mit einem guten Block, die Topangreifer der Gäste in Schach zu halten. Sie wurden dadurch zu sehr vielen Fehlern gezwungen. Auch mit den druckvollen Aufschlägen der Hausherren hatte der Tabellenführer so seine Probleme. Nach 25 Minuten war die erste Überraschung perfekt und die Jungs von Christian Sieben holten den 1. Satz mit 25:22.

Auch im 2. Satz hielten die Löwen bis zum 11:11 sehr gut mit und waren dem Gegner ebenwürdig. In dieser ersten Hälfte überraschte vor allem Maxi Althaus seine Mannschaft mit gekonnten Angriffschlägen, die fast immer zu Punkten führten. Im ersten Spiel wurde Maxi als Libero eingesetzt und zeigte eine durchwachsene Leistung. Als Angreifer trumpfte er jetzt richtig auf und hielt die Löwen weiter im Spiel. In der zweiten Hälfte des Satzes verschlechterte sich die eigene Annahme wieder und es konnte kaum noch ein vernünftiger Angriff aufgebaut werden. Die Bälle wurden jetzt sehr oft ins gegnerische Feld gelobbt und von der sehr starken Abwehr der Gäste locker weggefischt und zum Gegenangriff genutzt. Wieder einer dieser schnellen und deutlichen Sätze der Löwen, der mit 13:25 verloren ging.

Um den Gegner wieder aus dem Tritt zu bringen, stellte Christian Sieben seine Mannschaft sehr ungewöhnlich um. Thomas Seywald wanderte von der Zuspielerposition wieder auf Mitte, Christian Sieben ging als Zuspieler auf´s Feld und Andy Deckler, ein Mittelblocker, spielte nun auf Außen. Diese Umstellung funktionierte recht gut und verwirrte nicht nur die Gegner, sondern auch die Zuschauer. Beim Stand von 16:17 war eine Konzentrationsschwäche ausschlaggebend dafür, dass die Gäste ihren Vorsprung auf 21:16 ausbauen konnten. Die Löwen waren jedoch noch nicht geschlagen und konterten auf ihre Weise. Jetzt wurde es noch einmal knapp und stand auf einmal nur noch 19:21. Drei Angriffsfehler und ein fehlender Block waren dann für den 20:25 Endstand verantwortlich.

Es folgte der insgesamt 9. Satz für die Löwen und der 4. im Spiel gegen den Tabellenführer aus Müllheim und für die Jungs von Christian Sieben der wahrscheinlich Beste der gesamten Saison. Beide Teams spielten nun einen Topvolleyball. Kein Ball wurde mehr leichtfertig verloren gegeben und die Abwehr (Hanni und Nanni) arbeitete auf Hochtouren. Sie kamen jetzt noch an Bälle, die sonst schon lange aufgegeben wurden. Die Löwen führten den Satz mit 18:15 an. Ein fataler Aufschlagfehler von Christian Ebbinghaus brachte die Gäste wieder auf 18:18 heran. Zwei Annahmefehler verschafften den Müllheimern sogar die 21:20 Führung. Nach dieser Führung patzten die Gäste und die Löwen gingen mit 24:21 in Führung. Nur noch ein Punkt und die Sensation wäre perfekt. Keiner hätte das für möglich gehalten! Die Nerven lagen blank und der Aufschlag von Thomas Seywald ging ins Netz. Aber auch bei den Gegnern zitterten die Hände und so ging auch dieser Aufschlag ins Netz. 25:22 hieß es zum Schluss. Damit ging es ein weiteres Mal in die Verlängerung, in den Tie-Break.

Inzwischen steckten jetzt 173 Spielminuten in den Knochen der Löwen und dies zeichnete sich in dem entscheidenden 5. Satz dann deutlich ab. Die Konzentration ließ stark nach und man lag gleich mit 0:5 zurück. Ein guter Aufschlag brachte die Jungs von Christian Sieben noch einmal zurück, bevor die Gäste aus Müllheim endgültig davon zogen und den Satz mit 15:9 gewannen.

Trainer Christian Sieben war nach dem Spiel sehr zufrieden mit der Leistung seiner Jungs. Im Spiel gegen die Wölfe war mehr drin, aber es sollte nicht sein. Dafür zeigte das jüngste Team der Liga eine enorme Leistungssteigerung gegen Müllheim und beeindruckte durch Kampfgeist.

In vier Wochen müssen aber Punkte folgen. Hier hilft es nicht mehr, gut zu spielen und trotzdem zu verlieren, sondern dann muss gegen die beiden Teams in der unmittelbaren Nahbarschaft der Tabelle gewonnen werden.

Ein Dankschön, geht an die vielen Zuschauer, die gerade das Derby zu einem Derby gemacht haben. Ein Dank geht auch an Udo "Tower" Sabrowski und Christian Bach, die Ihr Wort gehalten haben.


Die Spielergebnisse zusammengefasst:

SV Ballrechten-Dottingen I - Wölfe Hartheim 2:3
(25:21, 10:25, 25:19, 21:25, 13:15)

SV Ballrechten-Dottingen I - VC Müllheim II 2:3
(25:22, 13:25, 25:20, 22:25, 9:15)