Spielbericht 3. Spieltag


Spielbericht 3. Spieltag
Saison 2012/13

Taktische Meisterleistung brachte Löwen den Sieg





Mit einer taktischen Meisterleistung gegen Müllheim, konnten die Dottinger Löwen am Samstag, den 24. November 2012 einen 1:2 Rückstand gegen die Gastgeber drehen und im Tie-Break mit 3:2 gewinnen. Gegen die Säckinger Wölfe war man dagegen chancenlos und kassierte eine (erwartete) 0:3 Niederlage.

Bis auf den Kapitän Hanni Stücklin, der das Spiel verletzungsbedingt von der Bank aus mit verfolgen musste, war das Team von Christian Sieben komplett und in einer guten Verfassung. Die Erkältungswelle ist überwunden und alle Spieler waren wieder fit. Auch Trainer Christian Sieben konnte an diesem Spieltag wieder aktiv auf dem Platz mitspielen und was noch viel wichtiger war, das Spiel von Außen managen. Dazu später noch mehr.

Im 1. Spiel des Tages traf der Gastgeber Müllheim auf die Bad Säckinger Wölfe I, der ungeschlagene Tabellenführer der Liga und Titelaspirant Nummer 1. Als Hausherr setzte Müllheim sehr viel daran, die Säckinger zu ärgern und Paroli zu bieten. Trotz aller Gegenwehr verloren sie mit 0:3 und Säckingen ist weiter auf Titelkurs.

Um 15:40 Uhr ging es dann für die Dottinger Löwen los. Im 1. Spiel trafen die Volleyballer aus Ballrechten-Dottingen auf eine fast vollständige Müllheimer Mannschaft. Für das Team von Christian Sieben war klar, dass es heute sehr schwer werden würde, Punkte zu holen. Trotzdem war allen klar, wenn heute Punkte zu ernten sein sollten, dann gegen Müllheim.

In der Anfangsaufstellung waren neben Moritz Philipp als Zuspieler, die Mittelblocker Andy Deckler und Thomas Seywald, auf Außen Dominik Geiger und Olaf Scholz und auf Diagonal Rico Barkowski auf dem Feld.

Die Löwen starten überraschend gut in den 1. Satz und konnten sich recht bald und dann deutlich von 3:1 über 10:5 auf 20:13 absetzen. Der Außen- und Diagonalangriff schien heute in richtiger Spiel- und Angriffslaune zu sein, denn viele Bälle wurden direkt und gnadenlos verwandelt. Auch setzte Zuspieler Moritz Philipp immer wieder kleine Nadelstiche, die sich in direkte zweite Bälle äußerten und sich positiv auf dem Punktekonto der Löwen auswirkten. Nach nur 16 Minuten kam es zum ersten Satzball für die Löwen. Dieser, in Form eines Angriffs von Andy Deckler, konnte noch einmal abgeblockt werden. Danach kam es zu einem Aufschlagfehler von Müllheim und dem noch fehlenden Punkt für die Gäste aus Ballrechten-Dottingen, die den Satz mit 25:16 gewinnen konnten.

Im 2. Satz ging es hier schon spannender zu. Müllheim kam nun besser ins Spiel und hielt ordentlich dagegen. Dieser Druck erschwerte nun vor allem den bis dahin einfachen Spielaufbau der Gäste. Die Bälle kamen nicht mehr so präzise aus der Abwehr und damit war es auch für Zuspieler Moritz Philipp schwer, einen passgenauen Ball zu spielen, was dann wiederum die Angreifer zu spüren bekamen. Vor allem Mittelblocker Thomas wurde öfters überspielt und der Ball fiel ins Leere. Als ein weiteres Hindernis stellte sich der Block der Müllheimer dar, der immer stärker wurde und den Angreifern der Löwen das Leben schwer machte. Einzig und alleine hielt die hohe Fehlerquote des Müllheimer Angriffs die Löwen im Spiel. Die vergaben gerade gegen Ende des Satzes, wo sie mit 21:14 führten, viele Punkte mit Bällen die ins Aus gespielt wurden oder aber im Netz hängen blieben. Die Löwen kamen dadurch wieder auf 20:21 heran und der Satz wurde noch einmal recht spannend. Der nächste Punkt ging mit einem Angriff der Gastgeber vom Block ins Aus. Nun stand es 22:20 für Müllheim. Mit zwei erfolgreichen Angriffen der Löwen und einem Fehler der Müllheimer, wendete sich das Blatt sehr schnell und nun hatte das Team von Christin Sieben die Nase vorn und führten mit 23:22. Wieder einer dieser verstellten Bälle von Moritz Philipp auf Thomas Seywald brachte den Ausgleich, ein guter und harter Aufschlag die Müllheimer Führung und abgeschlossen wurde der Satz mit einem Zuspielfehler von Thomas Seywald, dem der Ball durch die Hände glitt. Mit 25:23 ging der Satz an Müllheim.

Der 3. Satz ging mit 25:19 verdient an Müllheim, die nun ihre stärkste Phase hatten. Trainer Christian Sieben stellte nach dem 2. Satz um und übernahm als Zuspieler die Führung auf dem Feld. Auf Mitte kam nun Maxi Althaus und Thomas Seywald spielte für Dominik Geiger auf Außen. Leider brachte diese Umstellung nicht den erhofften Erfolg, weil der Doppelblock der Gastgeber nun wie eine Wand stand und die Angreifer kaum noch zu direkten Punkten kamen. Zudem wurde der Block der Löwen immer schwächer und zeigte zeitweise sogar einen Totalausfall. Ohne Block kann man gegen so eine erfahrene Mannschaft wie Müllheim einfach nicht spielen. Zu all diesen Schwächen kam jetzt auch noch eine gute Aufschlagserie von Müllheim dazu, die damit ihren Vorsprung von 11:10 auf 19:10 ausbauten. Anschließend ging es auf beiden Seiten wieder Punkt für Punkt voran bis es 19:24 aus Sicht der Löwen hieß. Mit einem Ass ging auch dieser 3. Satz an Müllheim.

Nun musste Christian Sieben sich etwas einfallen lassen, denn in dieser Formation hatte man auch im folgenden Satz keine wirklichen Chancen. Und er ließ sich etwas einfallen! Er probierte eine Aufstellung, die so noch nie da gewesen war. Bereits im letzten Satz fiel ihm auf, dass Müllheim zeitweise mit der Kondition kämpfte. Sie hatten sich im 1. Spiel gegen Säckingen doch etwas zu sehr verausgabt und die vielen langen Bälle der Löwen, die vor allem in den ersten beiden Sätzen gespielt wurden, um nicht wieder in den Block zu schlagen, haben auch Spuren hinterlassen und viel Kraft gekostet. Deshalb setzte der Trainer der Löwen hier auf seine schnellen jungen Spieler und brachte Moritz Philipp für Olaf Scholz und Dominik Geiger für Andy Deckler. Moritz Philipp spielte jetzt aber nicht wie sonst Zuspieler, sondern Außenangreifer und überraschte damit alle. Er hatte wieder eine ganz andere Schlagtechnik und war deshalb sehr schwer einzuschätzen. Zudem erwartete der Trainer von Moritz Philipp auch deutlich mehr und schnellere Aktionen in der Abwehr.

Christian Sieben, bekannt für seine konstanten und schwierigen Aufschläge, legte gleich mit einem Trommelfeuer los und holte 8 Punkte für die Löwen. Unter diesen 8 Aufschlägen waren 3 Asse, bei dem der Gegner gar nicht oder sehr schlecht an den Ball kam. 8:0 stand es schon zu Beginn und von diesem Rückstand erholte sich Müllheim nicht mehr. Die Löwen setzten die Hausherren weiter unter Druck, so dass sie es schwer hatten einen guten Gegenangriff auf zu bauen. Auch der Angriff der Löwen war nun wieder effektiver und erfolgreicher und machte seine Punkte. Was aber heute auch sehr gut funktionierte, war die kurze Sicherung. Es fielen während des ganzen Spiels nur sehr wenige Bälle ins Feld, was an den bisherigen Spieltagen anders war. Bezeichnend für die gute Abwehrarbeit, war beim Spielstand von 17:4 ein stramm geschlagener Angriffsball von Müllheim die Linie entlang, der von Dominik Geiger in der Abwehr so gut weggekratzt wurde, dass dieser wieder zum Sender zurück kam und dort ohne Gegenwehr einschlug. Mehrere Fehler am Ende des Satzes bei Müllheim verschafften den Löwen dann den 1. Satzball und die Möglichkeit in Sätzen auf 2:2 auszugleichen und damit in die Verlängerung, den Tie-Break zu gehen. Dieser letzte Punkt wurde erstaunlicherweise durch einen Block herbei geführt. Am Ende stand es recht deutlich 25:11 für die Löwen.

Nun stand es 2:2 und es ging in den Tie-Break.
Der psychologische Vorteil lag klar auf Seiten der Löwen, denn sie hatten noch mehr Kraft, weil es für sie das erste Spiel war und sie hatten den 4. Satz deutlich gewonnen. Ein Nachteil im Tie-Break ist dagegen die fehlende Spielerfahrung, denn diese ist auch unheimlich wichtig in so einer Situation.

Um 17:01 Uhr ging es in den entscheidenden Satz. Die Löwen legten gleich gut los und gingen mit 3:1 in Führung. Diesen Vorsprung konnten Sie mit guten Angriffen weiter auf 8:2 ausbauen. So eine große Führung beim letzten Wechsel der Seiten ist schon mehr als die halbe Miete. Aufgrund von vielen Eigenfehlern der Löwen, die entweder die Annahme zu ungenau spielten oder den Angriff vergeigten, kamen die Müllheimer wieder näher ran und plötzlich stand es nur noch 9:7. Der große Vorsprung reichte aber und dann hieß es Matchball für Dottingen. Diesen wichtigen Ball verwandelte Moritz Philipp, der Zuspieler, der zum Ende des Spiels als Angreifer eingesetzt wurde und alle überraschte. Der Satz ging 15:13 aus und damit war der erhoffte Sieg geschafft.

Um 18:00 Uhr ging es dann gegen den ungeschlagenen Tabellenführer und Landesligaabsteiger aus Bad Säckingen, den Säckinger Wölfen. Das hier nichts zu holen war, war allen in der Halle klar. Die Luft war raus und das Tagesziel erreicht. Die Löwen wollten hier nur nicht abgeschossen werden und ein bisschen Spaß haben.

Den Qualitätsunterschied konnte man bereits beim Einschlagen sehen, denn während bei den Löwen der Ball "blobb" machte, machte es beim Angriff von Säckingen "karumms". Klar war auch, dass gegen diese harten Schläge ein stabiler Doppelblock stehen muss, ansonsten hat die Abwehr kaum Chancen an den Ball zu kommen, geschweige denn eine kontrollierte Abwehr hin zu bekommen.

Der 1. Satz begann mit einem erfolgreichen Angriff der Löwen und der 1:0 Führung. Leider sollte diese 1:0 Führung die Einzige im ganzen Spiel bleiben. Danach begann das Schaulaufen der Wölfe aus Säckingen. Die Angreifer der Wölfe ignorierten den Teilzeitblock der Löwen und versenkten die Bälle entweder am Block vorbei oder einfach mitten durch. Die Abwehr der Löwen war wie erwartet stark überfordert und es kam deshalb kaum ein wirklich guter Ball zum Zuspieler. Dadurch, dass der Block auch sehr schlecht oder gar nicht stand, konnte die Abwehr sich auch an nichts orientieren und stand deshalb auch nicht immer auf ihren eigentlichen Positionen. Zu allem Übel kamen auch noch 4 unnötige Aufschlagfehler dazu, was aber auch ein Zeichen dafür war, dass die Konzentration bei den Löwen weg war und sie das Spiel in den Köpfen schon abgeharkt hatten. Der 1. Satz ging deutlich mit 25:13 an die Wölfe aus Bad Säckingen.

Im 2. Satz wechselte sich Olaf Scholz aus und brachte noch einmal Thomas Seywald, der sich eine Verschnaufpause gönnte. Während die Wölfe nun auf Betriebstemperatur waren, lief bei den Löwen gar nichts mehr. Der Block war noch seltener zur Stelle und die Angreifer der Löwen brachten immer weniger Angriffe durch. Entweder scheiterten sie an dem Musterblock der Wölfe oder aber an der eigenen Courage und beförderten den Ball neben die Linie, statt ins Feld des Gegners. Dieser Satz ging nach nur 14 Minuten zu Ende und Säckingen gewann diesen mit 25:9. Dies war für die Löwen die deutlichste Niederlage der laufenden Saison.

Da im 3. Satz nun auch Maxi´s Kräfte am Ende waren, musste der Oldie Olaf Scholz noch einmal auf´s Feld. Für Olaf war dieses Spiel sein 249tes für die Dottinger Löwen und falls er am nächsten Spieltag gegen Krozingen noch einmal auf dem Platz steht, sind die 250 voll.

Da bei Säckingen nun nichts mehr anbrennen konnte, wechselten sie noch ein paar Spieler aus der 2. Reihe ein und ermöglichten ihnen etwas Spielerfahrung zu sammeln. Dadurch war dieser 3. Satz auch etwas ausgeglichener, als die beiden zuvor. Bedingt war diese Ausgeglichenheit aber nicht durch eine Kampfsteigerung der Löwen, die zwar durch den geringeren Druck wieder zu besseren Aktionen kamen, sondern mehr durch die recht hohe Fehlerquote der Wölfe. Sie hatten im 3. Satz mehr Angriffsfehler, als in den Sätzen 1 und 2 zusammen. Die letzten 9 Punkte des Spiels machten die Säckinger alleine. Dabei gingen durch eigene Fehler 3 an die Dottinger Löwen und 6 ans eigene Team. Nach 48 Spielminuten wurde die ungleiche Partie mit einem Aufschlagass von Säckingen beendet. Der Satz ging mit 25:15 aus.

Insgesamt waren die Dottinger Löwen mit diesem Spieltag und mit dem Ergebnis zufrieden. Die Punkte gegen Müllheim waren für den Klassenerhalt und auch für die Psyche wichtig. Die Niederlage gegen die Säckinger Wölfe war einkalkuliert und letztendlich ist es egal, ob man mit 37 Bällen oder mit 50 Bällen verliert. Woran man jetzt aber noch stark arbeiten muss, ist der Block. Bei so starken Mannschaften, wie Säckingen, wird dieses Manko richtig deutlich. Sobald die Bälle variantenreicher und schneller gespielt werden, bekommen die Löwen den Doppelblock einfach nicht geschlossen. Dies liegt zum einen daran, dass die beiden Mittelblocker sehr jung sind und Ihnen die Erfahrung fehlt, um rechtzeitig zu sehen, wohin der Ball gespielt wird. Zum anderen handelt es sich bei den Löwen um eine körperlich recht kleine Mannschaft, sprich die Gegner sind meist alle einen Kopf größer, was für den Block und für den Angriff deutlich einfacher ist, weil er nicht so hoch springen muss und dadurch Kräfte spart. Dies wird man aber auf die Schnelle nicht in den Griff bekommen, da die Spieler nicht mehr wachsen. Was aber inzwischen schon richtig gut ist, ist die Sicherung. Hier wurde hart daran gearbeitet und diese harte Arbeit wird nun belohnt.

Am kommenden Samstag findet das letzte Hinrundenspiel in Bad Krozingen statt. Ein Derby zum Abschluss des Jahres 2012. Wie es ausgeht ist noch ungewiss, aber in dieser Liga kann zwischen den Plätzen 2 und 7 jeder jeden schlagen. Es kommt alleine auf die Tagesform an.


Die Spielergebnisse zusammengefasst:

SV Ballrechten-Dottingen - VC Müllheim II 3:2
(25:16, 23:25, 19:25, 25:11, 15:13)

SV Ballrechten-Dottingen - Bad Säckinger Wölfe 0:3
(13:25, 9:25, 15:25)