Spielbericht 4. Spieltag


Dottinger Löwen gehen als vorletzter der Tabelle in die Winterpause





Den wohl katastrophalsten Spieltag der Saison, musste Trainer Christian Sieben mit seinem Team am vergangenen Samstag, den 5. Dezember 2011 in Todtnau hinnehmen. Statt den erhofften 2 Punkten, gab es zwei heftige Niederlagen gegen den TV Todtnau und den TV Staufen und statt auf dem erhofften Nichtabstiegsplatz überwintern die Löwen auf dem vorletzten Tabellenplatz mit 4 Punkten Abstand zum rettenden siebten Platz.

Mit so einem verheerenden Ergebnis hatten weder Trainer Christian Sieben noch seine Löwen gerechnet, als sie nach Todtnau fuhren, denn nach der tollen Leistung am letzten Spieltag in eigener Halle und den guten Leistungen im Training, war man sehr optimistisch, endlich mal wieder einen Sieg einzufahren. Aber gerade die älteren Spieler wissen, dass die Spieltage in Todtnau immer etwas Besonderes sind und meist anders verlaufen, als geplant.

Wie bereits im Vorbericht schon angekündigt, ging es für die Löwen um "alles oder nichts". Dieses alles oder nichts zog sich wie ein roter Faden durch den gesamten Spieltag. Es fing bereits mit der Hinfahrt an. Hier erlebten die Löwen so alles, was das Wetter zu bieten hatte, von trocken und grau bis zum Schneesturm auf dem Schauinsland. Auf der Heimfahrt dagegen sah man nichts mehr, weil der Nebel streckenweise nur wenige Meter Sichtweite zuließ. Und genau, wie die Fahrt nach und von Todtnau verlief auch der Spieltag. Was an dem Tag gänzlich fehlte war Sonne, sowohl am Himmel, als auch auf dem Feld.

Nachdem die Löwen das 1. Spiel zwischen dem TV Todtnau und dem TV Staufen noch pfeifen mussten, welches mit 3:0 für Todtnau endete, wurde es um 15:50 Uhr dann ernst. Zuerst traf das Team von Christian Sieben auf die Gastgeber aus Todtnau.

Die Begegnung ging eigentlich ganz gut los, denn die Löwen führten bis zur Hälfte des 1. Satzes das Spiel an. Der Ablauf auf dem Feld lief zu diesem Zeitpunkt noch recht geordnet. Ein Aufschlagfehler aber leitete beim Spielstand von 9:5 die entscheidende Wende ein und Todtnau zog mit einer guten Serie an den Löwen vorbei. Plötzlich wurde aus der 9:5 Führung ein 9:12 Rückstand. Mit unsauberen Annahmen konnten die Löwen einfach keinen druckvollen Angriff mehr aufbauen. Die Notbälle und auch die gepritschten Bälle fischten die Gastgeber ohne Probleme weg und leiteten damit den Gegenangriff ein, der meist mit einem Punkt endete. Es waren die vielen unpräzisen Bälle, die den Löwen den Satz gekostete haben und mit 25:18 an Todtnau ging.

Der zweite Satz lief es etwas besser und beide Teams mussten jetzt um jeden Punkt kämpfen. Die Hausherren hatten neben ihren spielerischen und kämpferischen Fähigkeiten auch noch eine große Portion Glück auf ihrer Seite, denn viele Bälle die orientierungslos durch die Gegend flogen, fielen immer wieder in die Hände der Gastgeber und landeten genauso unkontrolliert auf dem Boden der Löwen. Aber trotz dieser glücklichen Punkte, waren die Todtnauer an dem Tag einfach die bessere Mannschaft. Die Positionen wurden sehr gut gehalten und zudem war wesentlich mehr Bewegung auf dem Feld. Eine der wenigen Glanzleistungen der Löwen, war der schwer erkämpfte Punkt zum 15:18, der von weit hinter dem Feld noch perfekt und regelgerecht zum Gegner gespielt wurde und den letzten Punkt für die Löwen in diesem Satz brachte. Für diesen Ball gab es sogar Applaus vom Gegner, die diese Leistung neidlos anerkannten. Danach lief bei den Löwen nichts mehr und Todtnau machte die fehlenden 7 Punkte in Folge. Somit ging auch Satz Nummer 2 mit 25:15 an die Gastgeber aus dem Schwarzwald.

Im 3. Satz stellte Löwentrainer Christian Sieben noch einmal um und versuchte so neue Ideen ins Spiel zu bringen und eventuell auch neue Kräfte zu mobilisieren. Bis zum Stand von 13:14 ging die Rechnung auch auf und es war eine sehr ausgeglichene Partie. Dann folgte eine Aufschlagswelle der Nummer 9 von Todtnau und das ausgeglichene Verhältnis kippte zu Gunsten der Gastgeber. Mit seinen außergewöhnlichen und untypischen Aufschlägen, die eher an einen Kreisläufer beim Handball erinnerten, als an einen Volleyballer, schaffte er es die Abwehr der Löwen so zu zerlegen, dass keine Annahme mehr zum Steller kam. Nach dem der Ball beim Stand von 13:10 endlich abgewehrt werden konnte, folgte kurze Zeit später eine weitere Welle von Eigenfehlern, die Todtnau noch einmal 7 Punkte in Folge brachte. Beim Stand von 23:14 war das Spiel schon vor entschieden. Den Angreifern der Löwen gelang nun gar nichts mehr. Bezeichnend dafür war der letzte Angriff aus dem Rückraum, der ins Netz ging. Mit diesem Matchball bescherten die Löwen den Todtnauern ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk und verloren den Satz mit 25:15 und die Partie mit 0:3.

Todtnau hat verdient gewonnen, weil sie einfach flinker auf den Beinen waren und mit mehreren guten Aufschlagserien immer den nötigen Vorsprung heraus spielten. Sicher profitierten sie auch von der hohen Fehlerquote der Löwen, die nie wirklich ins Spiel fanden. Oft wurden Positionen nicht eingehalten und dadurch eigene Mitspieler über den Haufen gerannt. Meist verhielten sich die Spieler aber sehr ruhig, zu ruhig, teilweise wie angewurzelt. Es war einfach zu wenig Bewegung auf dem Feld.

Im 2. Spiel ging es nun wirklich um "alles", denn mit einem Sieg, würde man Staufen überholen und den Abstiegsplatz verlassen. Mit einer Niederlage sieht das nicht mehr so gut aus, denn dann vergrößert sich der Abstand auf 4 Punkte und das wäre für die Rückrunde schon eine ganz große Hürde, die es zu überwinden gäbe.

Den Löwen gelang im 1. Satz gegen Staufen mehr, als in den 3 Sätzen zuvor. Mit druckvollen Aufschlägen und Schnellangriffen, schaffte es das Team von Christian Sieben die Staufener genügend unter Druck zu setzen, um sich entscheidend abzusetzen. Mit einem gelungenen Angriffschlag des jüngsten Spielers der Löwen, Maximilian Althaus, beendeten die Löwen den 1. Satz mit 25:20 und hatten endlich wieder Grund zu jubeln. Eigentlich sollte der ganze Spieltag so aussehen, aber es kam leider alles anders.

Im zweiten Satz fand Staufen immer besser ins Spiel und die Partie war sehr ausgeglichen. Unter Anderem lag es daran, dass beide Teams die Eigenfehler minimierten. Beim Stand von 11:10 riss der Faden bei den Löwen und sie fielen wieder in das alte Strickmuster aus dem 1. Spiel zurück. Einem Punkt der Löwen, standen immer zwei Punkte der Staufener entgegen und so war es nicht verwunderlich, dass die Fauststädter doppelt so schnell am Ziel angelangt waren, als die Löwen. 25:18 hieß es am Ende für Staufen.

Im 3. Satz drehte sich das Blatt wieder und bis zum 17:14 lagen die Löwen immer in Führung. Gute druckvolle Aufschläge und schnelle Angriffe waren ausschlaggebend für den kurzen Erfolg. Danach verlor das Spiel deutlich an Qualität und oft wurde der Ball nur noch im Spiel gehalten und zum Gegner gespielt. Leider sah dies nicht mehr nach Volleyball aus. Bei den Löwen ließ nun auch deutlich die Konzentration nach. Die vielen Netzfehler waren ein deutliches Zeichen dafür. Auch der Block war jetzt nur noch selten präsent. Bestraft wurde dieser Hänger mit weiteren 10 Punkten in Folge. Den noch fehlenden Punkt, holte Staufen mit einem perfekten Angriff und beendete auch diesen Satz mit 25:20.

Nun war der Wille der Löwen endgültig gebrochen. Im 4. Satz gab es kaum noch Gegenwehr. Die Spieler bewegten sich kaum noch und so marschierten die Staufener einem ungefährdeten Sieg entgegen. Die Löwen schafften mit ach und krach noch die 10er Hürde und verloren wieder einmal gegen Staufen mit 11:25.

Mit dieser Niederlage, aber auch der desolaten Leistung, ist der "worst case" eingetreten und die Kluft zum Nichtabstiegsplatz auf 4 Punkte angewachsen. In der Rückrunde heißt das, dass die Löwen mindestens 3 Spiele gewinnen müssen, um den Klassenerhalt zu schaffen. Es ist nicht unmöglich, aber dazu muss die Mannschaft von Christian Sieben sich um 200 % steigern und die knappen Spiele endlich mal gewinnen. Die Mannschaft hat das Potential dazu, sie schafft es nur nie, sie im richtigen Moment abzurufen.

Mal sehen ob das Jahr 2012 für die Löwen glücklicher und erfolgreicher wird? Das Team von Christian Sieben hat sich auf jeden Fall viel vorgenommen und möchte um jeden Preis den Klassenerhalt schaffen.

Der nächste Spieltag findet am Sonntag, den 22. Januar 2012 in Müllheim statt.


Die Spielergebnisse zusammengefasst:

SV Ballrechten-Dottingen I - TV Todtnau 0:3
(18:25, 15:25, 15:25)

SV Ballrechten-Dottingen I - TV Staufen 1:3
(25:20, 18:25, 20:25, 11:25)