Spielbericht 7. Spieltag


Spielbericht 7. Spieltag
Saison 2012/13

Dottinger Löwen scheitern an eigener Einstellung gegen Todtnau







Die Dottinger Löwen haben am vorletzten Spieltag der Saison 2012/13 sowohl gegen die Säckinger Wölfe, als auch gegen den TV Todtnau verloren und somit das gesetzte Ziel nur teilweise erreicht. Dabei fing der Spieltag eigentlich ganz gut an, endete aber in kompletter Resignation, was mit der Überschrift "Zahnlose Löwen gehen unter" betitelt hätte werden können.

Überrascht wurden die Dottinger Löwen bereits am Sonntagmorgen, den 24. Februar 2013, mit dem vielen Neuschnee, der auf den Straßen lag. Und ausgerechnet dieser Spieltag führte das Team von Christian Sieben, der heute wieder durch Olaf Scholz vertreten wurde, nach Bad Säckingen, also dem Gegner, der am weitesten entfernt lag. Mit etwas Verspätung, was dann von der Einspielzeit abging, kamen die Volleyballer des SV Ballrechten-Dottingen wohlbehalten in der Sporthalle Badmatte in Säckingen an.

Im 1. Spiel trafen die Jungs von Olaf Scholz dann auf den ungeschlagenen Tabellenführer, den Bad Säckinger Wölfen. Das Spiel dauerte von Anpfiff um 11:00 Uhr bis Abpfiff nur insgesamt 58 Minuten und ging, wie nicht anders zu erwarten, mit 3:0 an die Wölfe aus Säckingen. Trotz des eindeutigen Ergebnisses, lieferten die Löwen eine sehr gute Leistung ab und Ersatztrainer Olaf Scholz war mit seinem Team sehr zufrieden. Das angestrebte Ziel (mehr Punkte zu holen, als in der Hinrunde) wurde locker erreicht.

Auf dem Feld standen gegen Säckingen Moritz Philipp auf der Zuspielerposition, Andy Deckler und Maxi "Eins-Punkt-Sieben" Althaus auf Mitte, Dominik "Äffle" Geiger und Thomas Seywald griffen von Außen und Johannes "Hanni" Stücklin über Diagonal an. Es fehlten heute Christian Sieben und Rico Barkowski.

Bereits im 1. Satz konnte man klar erkennen, dass Säckingen heute den Sack zu und die Meisterschaft in trockene Tücher bringen wollte und das so schnell und deutlich als möglich. Sie machten anfangs mächtig Druck und ließen den jungen Löwen keine Chance. Ihre Angriffe fanden mit voller Wucht immer wieder ihr Ziel und so war es nicht verwunderlich, dass es nach kürzester Zeit 15:5 stand. Wenn man es genau betrachtet, hätte es schon 20:0 stehen müssen, denn die 5 Punkte auf Seiten der Löwen, waren 5 geschenkte Punkte von Säckingen durch diverse Fehler. Der erste selber erspielte Punkt, war der 6. zum 6:15 aus Sicht der Löwen. Hier stand dem Angreifer der Säckinger ein Monsterdoppelblock (Andy/Moritz) gegenüber und verhinderte den Punkt für Säckingen. Insgesamt stand der Block, für Dottinger Verhältnisse, heute sehr gut und sorgte für den nötigen Widerstand. Nach einer Spielzeit von 17 Minuten hieß es dann 25:16 für die Gastgeber. Die Löwen brauchten etwas lange, bis sie ins Spiel und ein Mittel gegen die überragend spielenden Wölfe fanden, aber im Verlauf des Spiels wurde dies immer besser. Die Abwehr kratzte doch den ein oder anderen Ball vor dem Aufsetzen weg und hielt das Spiel am Laufen. Auch der Angriff der Dottinger Löwen wurde immer stärker und sie kamen immer öfter am Doppelblock der Säckinger vorbei.

Diesen Aufwärtstrend nahmen die Jungs von Olaf Scholz mit in den 2. Satz, der nun deutlich ausgeglichener war und die Gastgeber in leichte Verlegenheit brachte. Säckingen startete zwar mit einem gekonnten Angriff über die 4 und einem geschenkten Punkt, durch einen misslungenen Angriff von Thomas Seywald, bei dem der Ball statt übers Netz ins Netz ging, aber dann gab es 4 Punkte in Folge für die Löwen und bescherte den Gästen die erste Führung in diesem Satz. Ein unnötiger Aufschlagfehler beendete diese kleine Serie und Säckingen kam wieder an den Löwen vorbei. Insgesamt war die Partie nun ausgeglichener und die Löwen spielten auf Augenhöhe mit dem Tabellenführer. Nach zwischenzeitlichem Ausgleich von 9:9 zogen die Säckinger das Tempo wieder an und mit 20:13 davon. Eigentlich wieder eine klare Sache, dachte man. Nachdem die Löwen den Aufschlag zurück erobern konnten, brachten zwei gute Aufschläge von Andy Deckler die Gäste wieder ins Spiel. Danach ging es Punkt für Punkt bei beiden Mannschaften nach oben, bis zum Stand von 23:17. Nun begann bei den Gastgebern das Nervenflattern, denn es folgte Fehler auf Fehler. Die Punktetafel zeigte nun einen Spielstand von 23:21 an. Erst als der Außenangreifer der Wölfe den Ball mit aller Kraft durch den Doppelblock der Löwen hämmerte, bewegte sich wieder die Zifferntafel auf Seiten der Säckinger. Mit einem Fehler der Löwen ging dann der doch sehr knappe Satz mit 25:21 an die Gastgeber.

Der 3. Satz war nun wesentlich unspektakulärer und ging deutlich mit 25:12 an die Säckinger Wölfe. Besonders die nun druckvolleren Aufschläge machten den Abwehrspielern der Löwen jetzt richtig Probleme und die Annahme kam so verstreut zum Zuspieler, dass dieser große Schwierigkeiten hatte, sein Zuspiel zu variieren und die Angreifer perfekt in Szene zu setzen. Mit harmlosen Angriffen brachte man in die Abwehr der Gastgeber keinster Weise ins Schwitzen. Zum Schluss war es eine verunglückte Abwehr auf Seiten der Löwen, der das Spiel beendete und den Säckinger Wölfen mit 25:12 den Sieg brachte. Mit diesem Sieg sicherte sich der Gastgeber 3 Spiele vor Saisonende die Meisterschaft und kehrt nach einem Jahr Bezirksliga zurück in die Landesliga. Glückwunsch nach Säckingen.

Im 2. Spiel trennten sich die Säckinger Wölfe gegen den TV Todtnau ebenfalls mit 3:0, jedoch waren die Sätze wesentlich knapper, als bei den Löwen. Bei diesem Spiel konnten die Spieler aus Ballrechten-Dottingen schon erkennen, wie stark Todtnau heute ist und dass es unheimlich schwer wird, dieses Spiel zu gewinnen.

Während die Dottinger Löwen personell geschwächt zu diesem Spieltag kamen, boten die Todtnauer alles auf und brachten 10 Spieler mit. Für Todtnau war dies das letzte Spiel der Volleyballsaison 2012/13 und das wollten sie unter allen Umständen gewinnen. Zudem würden sie sich mit einem Sieg wieder vor den Löwen platzieren. Auf der anderen Seite standen aber die Dottinger Löwen, die ebenfalls das Ziel hatten, zu gewinnen um vor den Todtnauern zu bleiben und so versprach das Spiel, zumindest auf dem Papier, für sehr viel Spannung.

Coach Olaf Scholz stellte für dieses Spiel etwas um. Es spielten Moritz Philipp als Zuspieler, Johannes "Hanni" Stücklin auf Diagonal, Andy Deckler und Thomas Seywald auf Mitte, Dominik "Äffle" Geiger und Olaf Scholz auf Außen.

Im 1. Satz machten die Angreifer auf beiden Seiten das Spiel. Sowohl für die eigene Mannschaft am Anfang des Satzes, als auch für den Gegner gegen Ende des Satzes. Die Löwen erwischten den besseren Start und gingen mit 3:0 in Führung. Bedingt durch 3 Angriffsfehler glich Todtnau zum 4:4 aus und ging anschließend mit 6:4 in Führung. Dann erfolgte wieder eine erfolgreiche Angriffswelle der Löwen die sie wieder nach vorne spülte und mit 10:9 in Front brachte. Recht ausgeglichen ging es bis zum 20:20 weiter. Dann kam Thomas Seywald an den Aufschlag und setzte den Gegner so unter Druck, dass kein harter Angriff mehr zurück kam. Nach 21 Minuten hatten die Löwen ihren 1. Satzball, den Olaf Scholz mit einem gezielten Angriff über 4 verwandelte. Damit war der 1. Satz in trockenen Tüchern.

In diesen Satz sah man deutlich, was in dieser Mannschaft steckt, denn sie kämpfte um jeden Ball und war vorne sehr angriffsstark. Auch erwähnenswert war der fehlerfreie Aufschlag der Löwen, was schon lange nicht mehr der Fall war.

Im 2. Satz stieg die Fehlerquote der Löwen wieder deutlich an. Die Zielgenauigkeit der Angreifer wurde schlechter und viele Bälle fielen entweder im eigenen Feld runter oder gingen ins Aus. Todtnau dagegen reduzierte ihre geschlagenen Angriffe und spielte nun immer öfter gezielte Bälle in die Lücken. Diese waren speziell auf der langen 1 und 5, sowie auf der kurzen 6 zu finden. Sie gingen damit schnell mit 9:4 in Führung. Dieser Rückstand wurde kurzfristig mit einem gelungenen Angriff und zwei Fehlern von Todtnau wieder aufgeholt, bis die Todtnauer sich ein weiteres Mal mit 12:7 absetzen konnten. 5 Punkte Differenz, denen die Löwen bis zum Satzball hinterher liefen. 24:19 hieß es dann für die Schwarzwälder und sie hatten damit 5 Satzbälle. Die Löwen konnten zwar die ersten 4 noch abwehren und sich bis auf 23:24 heran kämpfen, aber der letzte Satzball wurde dann doch verwertet. Todtnau gewann den Satz knapp mit 25:23.

Dies waren die zwei guten Sätze des Spiels. Anschließend folgten dann zwei Sätze, die aus Sicht der Löwen am Besten schnell aus dem Gedächtnis gestrichen werden sollten. Bis zum 12:13 lief alles sehr ausgeglichen und beide Teams konnten ihre Erfolge feiern. Dann folgte wieder einer dieser dummen Aufschlagfehler, die den Löwen schon so manches Spiel gekostet hat. Diesen Aufschlagfehler nutzen die Todtnauer gnadenlos aus und setzte Ihrerseits noch in paar Punkte zum 16:12 drauf. Ein gelungener Angriff von Hanni Stücklin beendet kurzfristig den Lauf der Todtnauer. Danach wurde der Doppelblock von Todtnau immer stärker und die Angreifer der Löwen scheiterten das ein um andere Mal an dieser Wand. Eine Situation, die das Selbstvertrauen nicht gerade stärkte, welches in diese Phase so unheimlich wichtig gewesen wäre. Bezeichnend dafür war der Satzball für Todtnau. Angreifer Johannes "Hanni" Stücklin schoss den Ball in die weiten Fernen des Weltalls. Na ja, ganz so schlimm war es nicht, aber der Ball landete deutlich im Aus. Der Satz ging mit 25:19 an das Team, dass weniger Fehler machte und auch mehr fightete und dies war eindeutig Todtnau.

Mit diesem verlorenen Satz kippte die Stimmung der Löwen so ins Negative, dass die Ansprachen des Coaches auf taube Ohren stießen und wie Bälle am guten Doppelblock abprallten. Innerlich war bei fast allen Spielern das Spiel schon verloren und so spielten die Jungs von Olaf Scholz dann auch. Da dem Coach der Löwen keine weiteren Auswechselspieler zur Verfügung standen, konnte hier auch keine Änderung mehr herbei geführt werden. Der folgende Satz gehörte mit Abstand zu den schlechtesten der Saison. Es war kein Biss mehr in der Mannschaft, (fast) alle ließen die Köpfe hängen und bei den meisten Bällen war man einen Schritt zu spät, was eindeutig am fehlenden Willen hing. Todtnau fügte den bereits am Boden liegenden Löwen, mit ihren gezielten Bällen auf die lange 1 und 5 bzw. auf die kurze 6, noch weitere Schmerzen zu und brach damit endgültig den letzte Willen des Teams. Die Sicherung und Abwehr hatte sich komplett aufgelöst und war vom Erdboden verschwunden. Den Schwarzwäldern gelang in dieser Situation einfach alles. Selbst die wenigen guten Angriffe der Löwen wurden immer wieder heraus gefischt und kamen als Überraschungseier zurück. Todtnau holte sich den entscheidenden Satz, fast ohne Gegenwehr, mit 25:11 und gewann verdient mit 3:1.

Letztendlich sind die Dottinger Löwen an ihrer eigenen Stimmung und Einstellung gescheitert. Dass sie super Volleyball spielen können, sah man gegen Säckingen und in den ersten beiden Sätzen gegen Todtnau. In dem doch recht jungen Team steckt sehr viel Potential, wenn da nicht immer das Stimmungstief wäre, dass die Jungs so runter zieht, wenn es mal nicht ganz so gut läuft. Die Mannschaft ist psychologisch so instabil, dass sie sich durch kleine Fehler so aus der Spur bringen lässt, dass gar nichts mehr geht. Spiele werden schon zu früh abgeharkt und verloren gegeben, wo unter Umständen noch was gehen würde. Leider ist der Mannschaftskader sehr klein und wenn dann noch so wichtige Leute wie Rico Barkowski ausfallen einfach zu klein, um die Schlüsselpunkte wenigstens kurzfristig neu zu besetzen.

Bis zu den Fastnachtsferien konnte man bei den Löwen eine steigende Tendenz erkennen. Das war bei dem Heimspiel, als auch bei den Testspielen deutlich sehen. Die 1 ½ Wochen Ferien und das fehlende Training warf die Löwen enorm zurück. Sicher war auch das Fehlen von Rico Barkowski spürbar, denn er ist in der Abwehr ein richtiges Arbeitstier und holte unmögliche Bälle heraus. Zudem gehört er inzwischen zu den erfahrenen Spielern, der sicher die Mannschaft noch einmal antreiben und motivieren kann.

Jetzt gilt es, den Blick nach vorne zu richten und genügend Motivation und Selbstvertrauen zu finden, um am letzten Spieltag in 2 Wochen noch einmal eine tolle Leistung abzuliefern.


Die Spielergebnisse zusammengefasst:

SV Ballrechten-Dottingen - Bad Säckinger Wölfe 0:3
(16:25, 21:25 12:25)

SV Ballrechten-Dottingen - TV Todtnau 1:3
(25:20, 23:25, 19:25, 11:25)